Die Nederlandistik an der Universität Wien
Bericht über das Studienjahr 2019/2020 (Stand November 2020)
1. Vorwort
Nichts ist mehr wie früher. Alle Programme laufen zwar noch; wir bieten immer noch Vorlesungen für Studierende in allen Bereichen an, also sowohl für das Bachelor- als auch das Mastercurriculum, aber die Anzahl der teilnehmenden Studierenden sinkt rapide. Unser aller Ziel ist nun, soviel wie möglich Studierende bis WS 2021 (Ende des Masterstudiums) und Ende 2022 (Ende des Bachelorstudiums) zum Abschluss zu begleiten. Zugleich haben wir versucht, neue Perspektiven für die Zukunft zu eröffnen. In enger Kooperation mit der Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft des Instituts für Europäische und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft haben wir im vergangenen Jahr zwei neue Erweiterungscurricula entwickelt (‚Niederländische Sprache und Kultur‘; ‚Niederländisch im globalen Kontext‘). Und mit Erfolg: die beiden Curricula, die die alten Erweiterungscurricula ablösen werden, wurden im Sommersemester 2020 genehmigt. Alle Kurse der neuen Curricula sind integraler Bestandteil des Wiener Curriculums der Vergleichenden Literaturwissenschaft. Hiermit ist sichergestellt, dass Studierende die Kurse aus dem Bereich ‚Niederländische Sprache und Kultur‘ nicht nur im Wahlfachbereich, sondern auch als Teil ihres normalen Curriculums wählen könnten. Die künftigen Vorlesungen, Übungen und Seminare aus der ‚Nederlandistik‘ (wie lange wird es diesen Begriff noch geben?) sind also Teil des Angebotes der Wiener Vergleichenden Literaturwissenschaft. Es ist uns also gelungen, ein Institut und eine Abteilung zu finden, die die ‚Nederlandistik‘ in Zukunft unter ihre Obhut nehmen wird. Eine neue Basis ist also bereits gelegt. Wie tragfähig sie ist und was dies uns in Zukunft ermöglichen wird, wird sich noch zeigen. Aber die Zukunft sieht doch wieder etwas positiver aus als es noch vor kurzer Zeit schien. Zum Glück! Danke an alle, insbesondere dem Institut für Vergleichende Literaturwissenschaft, die uns dabei unterstützt haben.
Parallel zur ‚Abbauphase‘ der Studienrichtung ‚Nederlandistik‘ müssen in Wien auch Kooperationen und Projekte der Nederlandistik abgebaut werden. Wir werden in Zukunft nicht genügend MitarbeiterInnen haben, um alles, was wir in der Vergangenheit gestartet und aufgebaut haben, zu kontinuieren. Erste Entscheidungen in diese Richtung wurden bereits getroffen: das Projekt Dutch++ wird in Zukunft in Berlin betreut (an sich eine nahezu selbstverständliche Entscheidung, da dieses Projekt in der Vergangenheit vorwiegend von Berlin entwickelt und betreut wurde); unsere Moocs-Aktivitäten (Open-EDX) wurden eingestellt und die bestehende Projekte nach Brno übertragen, wo sie Teil des neuen Projektes ‚ MOOC's Nederlands als vreemde taal‘ werden. Wir hoffen sehr, dass unser Mooc ‚Welkom‘ dort demnächst online gehen wird. Was unser großes CEEPUS-Netzwerk betrifft, haben wir schon eine Perspektive für die Zukunft gefunden. Die Koordination des Netzwerkes wird in Zukunft von unserem Partner in Wroclaw übernommen. In dem nächsten Studienjahr werden wir eruieren was in diesem Zusammenhang in Zukunft der Beitrag der Universität Wien sein kann und wird. Dies gilt im Übrigen auch für DCC. Es gibt also noch viel zu tun, zu entscheiden und zu planen!
Selbstverständlich haben die Entscheidungen der Universität Wien aus 2018-2019 auch Konsequenzen für die MitarbeiterInnen der Abteilung für Nederlandistik. Stellen werden nicht nachbesetzt. Es ist also niemand gekommen um Marlou de Bont zu ersetzen, die uns in diesem Studienjahr verlassen hat. Danke Marlou für alles was du für uns geleistet hast. Ohne dich wäre so manches Projekt nicht realisiert worden. Wir wünschen dir alles Gute für das Forschungsjahr in Antwerpen und einen baldigen Abschluss der Dissertation! Verabschieden mussten wir uns im vergangenen Studienjahr auch von Rina Loader. Rina hat in jahrelangem Einsatz ‚Afrikaans‘ in Wien ein Gesicht gegeben. Nicht nur mit Vorlesungen und Seminaren, sondern vor allem mit Afrikaans in Europa. Es ist wirklich bedauerlich, dass wir keine Möglichkeiten bzw. Mittel gefunden haben, um Afrikaans in Wien fortzusetzen. Wirklich schade! Aber dennoch: danke Rina, nicht zuletzt auch dafür, dass du dich bereit erklärt hast, dich auch in Zukunft für deine Internetplattform einzusetzen. Schön, dass Afrikaans in Europa online bleibt. Als neue Kollegin dürfen wir Kathrin Rosensprung begrüßen, die seit dem Wintersemester 2019 das Sekretariat der Nederlandistik leitet. Es freut uns, dass wir eine so gute Nachfolge für unsere Gabi gefunden haben! An dieser Stelle gilt es auch zu gratulieren: Julia Sommer arbeitet in diesem Jahr das 25. Jahr an unserer Abteilung. Gratuliere, Julia,und danke für deinen Einsatz. Ohne dich wäre es schwer denkbar, die Wiener Nederlandistik in die Zukunft zu führen.
Positives ist auch zu berichten von der Digital Library and Bibliography for Literature in Translation and Adaptation (DLBT). Im letzten Studienjahr wurde die Website komplett neu gestaltet und in dieser Periode wurde auch die Software des Systems von Grund auf neu programmiert. Das neue System ist moderner, schneller und bietet vor allem mehr und neue Möglichkeiten für die Forschung. Auch hier wurde also eine neue Basis gelegt.
Ein großer Erfolg war wiederum die UniVie-Summerschool, die 2020 zum fünften Mal unter dem offiziellen Label univie:summerschool stattfand. Teilgenommen haben 42 Studierende aus Mittel-Europa. Im Rahmen der Vorlesungen und Workshops beschäftigten sie sich mit dem Thema ‘Vertalen en/als adaptatie‘.
Als wir das Label für die Summerschools wieder beantragt haben, wurden wir vom Rektorat gefragt, warum wir die Summerschool erneut organisieren wollten und so ganz spontan habe ich damals geantwortet: ‚Weil wir noch leben‘. So ist es, die Nederlandistik in Wien lebt noch. Zum Glück!
Herbert Van Uffelen
2. Studienrichtung Nederlandistik
2.1 Studierendenentwicklung
In der Studienrichtung Nederlandistik waren im November 2020 ca. 105 Studierende inskribiert (BA, MA, Phd). Die Erweiterungscurricula der Nederlandistik „Einführung in die niederländische Sprache und Kultur: Einführung / bzw. Vertiefung “ sind eine Art Bachelor Minor im Umfang von jeweils 15 ECTS und umfassen u.a. Spracherwerb; eine Einführung in Kultur und Geschichte des niederländischen Sprachraums, und verschiedene weitere Seminare und Vorlesungen. Aktuell (November 2020) waren ca. 149 Studierende für diese ECs registriert. Für das neue EC ‚Niederländische Sprache und Kultur‘ (Start WS 2020/2021) waren im November 2020 17 Studierende eingeschrieben.
Informationen über die Studienpläne der Nederlandistik sind auf unserer Website zu finden.
Studierendenentwicklung Nederlandistik
2.2 DCC – Dutch Language, Literature and Culture in a Central European Context
Seit der Änderung des BA-Curriculums Nederlandistik ist DCC kein eigenständiger Studienzweig mehr. Stattdessen können Studierende nun wählen, ob sie einen DCC-Schwerpunkt („Track“) innerhalb des Nederlandistikstudiums setzen wollen. Momentan streben in Wien 2 Studierende einen Abschluss in diesem Track an.
Wie es nach 2022 mit DCC (in und mit Wien) weitergehen wird, wird momentan erörtert und mit dem Steering Commitee von DCC besprochen.
Univie:summerschool – Doctoral school „Vertalen en/of adaptatie”
Mit finanzieller Unterstützung von CEEPUS wurde vom 10. bis zum 17. Juli ein Übersetzungs-Workshop organisiert mit dem Titel „Vertalen en/of adaptatie“). Der Workshop, der das Label univie:summerschool erhielt, fand in Wien statt. Teilgenommen haben über 40 Studierende aus CEEPUS-DCC-Ländern.
Mehr Informationen zu DCC finden Sie auf der DCC-Website (http://dcc.ned.univie.ac.at).
3. Die Abteilung für Nederlandistik
3.1. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Studienjahr 2019/20
· Univ.-Prof. Dr. Herbert Van Uffelen
(Leiter der Abteilung Nederlandistik, Literaturwissenschaft, Vizestudienprogrammleiter)
· Kathrin Rosensprung, BA (Sekretariat)
· Dr. Christine Kasper (Bundeslehrerin, Freistellung – Betriebsrat)
· Mag. Daria Wilke (Koordinatorin DLBT)
· AssistentInnen:
· Claudia Zeller MA (Universitätsassistentin/prae doc, Literaturwissenschaft)
· LektorInnen:
· ddrs. Emmeline Besamusca (Lektorin, Kultur und Geschichte)
· Lic. Catharina E. Loader (Lektorin, Afrikaans)
· drs. Julia Sommer (Lektorin, Sprachunterricht)
· Lic. Nele Rampart (Lektorin, Sprachunterricht)
· Dr. Ute Van Uffelen (Lektorin, Literaturwissenschaft, Didaktik, Rezeption)
· Twan Zegers MA (Lektor, Sprachwissenschaft)
PraktikantInnen
Im Rahmen der Kooperation mit der Thomas More Hogeschool (Belgien) waren folgende Praktikantinnen an unserer Abteilung:
· Jasper Claes
· Jonas Croonenborghs
· Rientje Schouten
· Cendrine Teeuwen
· Jannes Tormans
Es war ein ganz besonderes Praktikum. Alle PraktikantInnen mussten, kurz nachdem Sie in Wien gestartet waren, wegen der Corona-Pandemie wieder nach Hause abreisen. Alle haben aber ihr (im wörtlichen Sinne, virtuelles) Praktikum erfolgreich absolviert. Sie wurden online begleitet!
Jasper Claes und Jonas Crooneborghs haben mit viel Enthusiasmus und sehr erfolgreich bei der Neuentwicklung der Software für die DLBT mitgearbeitet; Rientje Schouten, Cendrine Teeuwen und Jannes Tormans haben als Online-Tutoren den Kurs ‚Sprach-, Literatur- und Kulturvermittlung: Mediacompetentie in het vreemdetalenonderwijs Nederlands‘ mitbetreut. Außerdem haben sie das MOOC Welkom bearbeitet sowie an einem Show Case für die DLBT mitgearbeitet.
3.2 Gastvorträge/Kolloquien , Aktivitäten, Bibliothek
3.2.1 Internationales Studentendiktat der niederländischen Sprache
Das für den 28. April 2020 geplante internationale Studentendiktat musste wegen COVID-19 leider ersatzlos abgesagt werden.
3.2.3 Gastvorträge
Im Rahmen der summer school ‚Vertaling en/als adaptatie‘ die in diesem Jahr in digitaler Form abgehalten wurde, fand am 15. Juli 2020 eine Gastlesung des niederländischen Schriftstellers Maarten van der Graaff statt. Diese digitale Lesung über das jüngste Werk des Autors wurde mit ungefähr 50 Teilnehmer*innen sehr gut besucht.
3.2.4. Bibliothek
Die Bücher der Nederlandistik können über den Onlinekatalog bestellt werden. Nachschlagewerke (z.B. Wörterbücher) stehen im Freihandmagazin der FB Germanistik und können dort verwendet, allerdings nicht entlehnt werden. Dies gilt auch für die letzten 10 Jahrgänge der folgenden Fachzeitschriften: Nederlandse Letterkunde, Spiegel der Letteren, Ons Erfdeel, Kunsttijdschrift Vlaanderen, Revolver, De Parelduiker, Internationale Neerlandistiek, Tijdschrift voor Nederlandse Taal- en Letterkunde, Nederlandse Taalkunde. Alle anderen Zeitschriften müssen vor der Benützung über den Onlinekatalog bestellt werden und dürfen nur in den Räumen der Bibliothek verwendet werden.
Im Studienjahr 2019/20 hat die Nederlandistik-Bibliothek erneut an Umfang zugenommen. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass wir das uns zur Verfügung stehende Bibliotheksbudget wie immer optimal genützt haben.
Die Verantwortung für die Bibliothek lag im Studienjahr 2019/2020 bei Claudia Zeller.
4. Mobilitätsprogramme und Auslandsstipendien
4.1 LLP/Erasmus
Im Rahmen des LLP (Life-Long Learning)/Erasmus-Programms unterhielt die Nederlandistik im Jahr 2019/20 Kontakte zu folgenden Universitäten:
Nijmegen (Radboud Universiteit Nijmegen)
Leuven (Katholieke Universiteit)
Louvain-la-Neuve (Université Catholique de Louvain)
Antwerpen (Universiteit Antwerpen)
Bratislava (Comenius Universität Bratislava)
Brno (Masaryk Universität)
Budapest (Károli Gáspár Református Egyetem)
Olomouc (Palacký Universität)
Mit diesen Universitäten ist sowohl ein Studierenden- als auch ein Lehrenden-Austausch vereinbart, welche es interessierten Studierenden der Nederlandistik ermöglichte, einen mehrmonatigen Studienaufenthalt in den Niederlanden, in Flandern oder an mitteleuropäischen Nederlandistikinstituten zu verbringen und vice versa. Auch Studierende des DCC-Curriculums der Nederlandistik machten von dieser Möglichkeit Gebrauch, um ihr obligatorisches Auslandssemester an einer Partneruniversität zu absolvieren.
4.2 CEEPUS
Herbert Van Uffelen koordiniert seit vielen Jahren das CEEPUS-Netzwerk CIII-AT-0012 – Language and literature in a Central European context, das Studierenden und Lehrenden Auslandsaufenthalte in Mittel- und Südosteuropa ermöglicht. Beteiligt sind 19 Universitäten aus Belgrad, Bratislava, Brno, Budapest (ELTE), Budapest (KRE), Bukarest, Debrecen, Krakau, Ljubljana, Lublin, Novi Sad, Olomouc, Poznan, Prag, Szeged, Warschau, Wrocław, Zagreb und natürlich Wien.
Im Rahmen dieses Netzwerkes wird durch den Austausch von Studierenden und Lehrenden die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Instituten – Nederlandistik, Finno-Ugristik und Slawistik sowie seit 2014/15 Austrian Studies – gestärkt.
Dadurch soll einerseits ein Beitrag zur Verbesserung der Sprachkenntnisse der österreichischen DCC-, Slawistik- und Finno-Ugristik-StudentInnen geleistet werden, andererseits soll aber auch den Studierenden aus nicht-deutschsprachigen Ländern die Möglichkeit geboten werden, ihre Niederländisch- und Deutschkenntnisse während eines Studienaufenthalts in Wien zu vertiefen. Vor allem für Studierende in Joint-Degree-Programmen wie DCC bietet CEEPUS eine ideale Möglichkeit, ihr Pflichtsemester an einer der Partneruniversitäten zu verbringen. Auch Lehrende nutzen diese Möglichkeit, um 1 bis 4 Wochen an einer der Partneruniversitäten zu unterrichten.
Im Studienjahr 2019/20 konnten trotz Covid-19 im Rahmen unseres CEEPUS-Netzwerkes insgesamt 177 Stipendienmonate an Studierende, PhD's und DozentInnen vergeben werden.
Unsere gemeinsamen Bemühungen im Bereich der Studierenden- und Dozentenmobilität wurden auch von offizieller Seite anerkannt: Unser Netzwerk hat 2010 den Ceepus Ministers' Prize for Excellence gewonnen. Dieser Preis wird alljährlich von den BildungsministerInnen der am Ceepus-Programm beteiligten Staaten vergeben. Auch wenn es sich dabei „nur“ um einen ideellen Preis handelt, der mit keinerlei finanziellen Mitteln verbunden ist, freuen wir uns doch sehr über diese offizielle Anerkennung für unsere Bemühungen um eine verstärkte Mobilität von Studierenden und Lehrenden in Mittel- und Südosteuropa und für unseren Beitrag zur Stärkung der Lehre von weniger weit verbreiteten Sprachen. Dies ist nach 2005 bereits das zweite Mal, dass unserem Netzwerk der Ministerpreis zuerkannt wurde, und darauf dürfen wir – so meinen wir – auch ein wenig stolz sein.
Ein ganz besonderer Erfolg für CEEPUS und DCC in diesem Jahr war, dass wir mit CEEPUS-Stipendien vom 10.-17. Juli 2020 die summer school „Vertaling en/als adaptatie“ anbieten konnten. Diese summer school zum Thema Übersetzung und/als Adaptation wurde in Kooperation mit der ELTE und Comenius organisiert. Die im Rahmen dieser summer school entstandenen Übersetzungen von original niederländischen Gedichten und Prosatexten wurden in Kooperation mit der Literaturzeitschrift „21“ online veröffentlicht ( https://www.21-magazine.org/). Eine Auswahl der Übersetzungen erscheint im Laufe des nächsten Akademiejahres auch in gedruckter Form.
Auch für das Studienjahr 2020/2021 stehen wieder Stipendien für eine univie:summerschool („Literatuur en diversiteit“) zur Verfügung. Die teilnehmenden Studierenden und DozentInnen wurden bereits selektiert, und wir freuen uns schon jetzt auf die Summerschool 2021.
4.3 Sommerkurs der „Taalunie“
Der Sommerkurs der Taalunie Nederlands - taal, cultuur en beroep“ hätte vom 2.-15. August 2020 in Gent über die Runden gehen sollen. Wegen COVID-19 fand der Sommerkurs online statt. Es nahmen 5 Studierende aus Wien daran teil.
4.4 Comenius-Sommerkurs in Debrecen und Budapest
Der für den 1. - 14. Juli 2020 geplante Comenius-Sommerkurs in Ungarn (1 Woche in Debrecen und 1 Woche in Budapest) wurde wegen COVID-19 abgesagt. Es hätten 2 Studierende aus Wien daran teilgenommen.
5. Projekte
5.1 DLBT
Die Daten aus „Literatur im Kontext“ haben in einem neuen Projekt - „Digital Library and Bibliography for Literature in Translation“ (DLBT) – neue Verwendung gefunden.
Dieses Projekt ist eine Kooperation zwischen der Nederlandistik in Wien, der Universitätsbibliothek Wien und dem Zentralen Informatikdienst der Universität Wien. Gemeinsam mit EASTBOUND/CODL wird die Abteilung Nederlandistik mit der DLBT eine neue Datenbank zur Literatur in Übersetzung im weitesten Sinn des Wortes entwickeln.
Die „Digital Library and Bibliography of Literature in Translation“ (DLBT) ist eine neue Datenbank und Infrastruktur für die Analyse der komplexen Beziehung zwischen Originalen und deren Übersetzungen. Der Katalog und das Portal der DLBT erleichtern den Zugang zu Übersetzungen und deren Rezeptionsdokumenten, indem die Texte in einer digitalen Bibliothek zugänglich gemacht werden. In der DLBT werden nicht nur der digitalisierte Inhalt und die bibliografischen Metadaten der Übersetzungen präsentiert, sondern auch Informationen über die materiellen Charakteristika der Ausgabe (Umschläge, Illustrationen usw.) und die Nachwirkungen der Texte im öffentlichen Diskurs.
Auch Bearbeitungen in anderen Medien (Filme, Theater) werden in der DLBT verzeichnet. Das interaktive Forschungsportal der DLBT ermöglicht den NutzerInnen, Ergänzungs- und Korrekturvorschläge anzubringen, die von der Redaktion bearbeitet werden können. Spezielle Tools ermöglichen es, Statistiken anzufertigen und die Beziehungen zwischen literarischen Werken und ihren Übersetzungen, sowie zwischen Übersetzungen und ihren ÜbersetzerInnen und VerlegerInnen visuell aufzuarbeiten. Dies ermöglicht es, den Kulturtransfer, der für das Phänomen der Literatur in Übersetzung wesentlich ist, besser nachvollziehbar zu machen.
Die Website der DLBT ist https://dlbt.univie.ac.at/.
Die Ausrichtung der DLBT entspricht den aktuellen Bedürfnissen in den Digital Humanities, indem sie den offenen Zugang zu Bibliographien, Metadaten, digitalisierten Texten und Bearbeitungen übersetzter Literatur ermöglicht. Als Tor zur Literatur in Übersetzung und deren Rezeption wird sich der innovative Service der DLBT zu einem unverzichtbaren Werkzeug zur Erforschung der Verbreitung und Rezeption von Literatur in Übersetzung entwickeln.
Für die Periode 2019/2020 wurde die DLBT in Kooperation mit der Niederländischen Philologie in Berlin Daten und Texten aus dem 17. Jahrhundert erweitert.
In diesem Studienjahr wurde eine die Software der DLBT komplett neu erarbeitet. Das neue System wird im Herbst 2020 online gehen.
6. Certificaat Nederlands als Vreemde Taal (CNaVT)
Für das CNaVT im Mai 2020 waren zwei externe Kandidat*innen und eine interne Kandidatin angemeldet. Wegen COVID-19 wurde die Abnahme des CNaVT auf November 2020 verschoben. Dafür sind zwei externe Kandidat*innen angemeldet. Das CNaVT wird am 13. November 2020 an der Nederlandistik von Julia Sommer abgenommen.
7. Afrikaans
7.1 Lehre
Wie schon in früheren Semestern, konnten die Studierenden auch im Studienjahr 2019/20 wieder zwei Kurse in Afrikaans absolvieren:
Wintersemester 2019/20: „Afrikaans Kultur und Literatur durch die Augen einer Kamera“
Sommersemester 2020: „Afrikaans: Ein Erbe aus Europa, Asien und Afrika“
Ausführliche Informationen über den Inhalt der Studienprogramme von Afrikaans sind auf der Website der Nederlandistik zu finden.
Über die Lernplattform Moodle wurden die Kurse mit entsprechenden Informationen und Übungen angeboten.
Neben Studierenden der Nederlandistik und anderen Abteilungen der Universität, haben auch einige Ceepus- und Erasmus-StudentInnen beide Kurse absolviert. So wird die Kenntnis dieser jungen germanischen Sprache auch außerhalb Österreichs verbreitet.
Die Studierenden zeigten sich wie bisher sehr zufrieden mit dem Kurs, wie aus dem Bewertungsbericht hervorgeht.
Während des Corona-Lockdowns waren die Studierenden auch sehr positiv und alle haben fleißig mitgearbeitet.
7.2 Projekte
Projekt Kortpad-Afrikaans (Shortcut Afrikaans)
Kortpad-Afrikaans, eine grundlegende Grammatik, ist derzeit in der Endphase und wird in November 2020 in Südafrika gedruckt. Das erste Arbeitsbuch, Kortpad-praatjies, ein afrikaanses Arbeitsbuch für Anfänger, wird derzeit geschrieben und ist Teil der TipTopper-Serie.
Audiovisuelles Programm für Lehrende in Wien
Dieses Programm war für Afrikaans-Studierende unter dem Titel Taalreis auf Moodle zugänglich. Die Tonbänder in diesem Programm werden so bald möglich auf die Website Afrikaans in Europa veröffentlich.
7.3 Website: Afrikaans in Europa (AiE)
Angesichts der veränderten Position der Nederlandistik an der Universität Wien ist geplant, das sich Catharina Loader trotzdem noch weiter um die Website kümmern wird. Sie wird als Gast Zugang behalten.
In Planung sind:
Die Zusammenarbeit mit der neu gegründeten IVA (Internationale Vereinigung für Afrikaans) und der Universität Gent.
Die erneute Veröffentlichung von Afrikaans: Literatur im Kontext.
Es ist auch ein neuer Abschnitt auf der Webseite geplant, der die Lesearbeit in Kortpad-Praatjies (neues Arbeitbuch der TipTopper-Serie) audiovisuell unterstützen wird.
7.4 Afrikaans in Europa und Facebook
Diese Facebook-Seite wächst ständig und gefällt derzeit mehr als 400 Personen. Auf diese Art werden Informationen über Afrikaans in Europa und an der Universität Wien verbreitet.
7.5 Kontakte
Es ist noch genau wie im vorigen Jahr: Existierende Kontakte in Südafrika sowie Kontakte mit Friends of South Africa (FoSA, dem südafrikanisch-österreichischen Verein in Wien), den Fachbereichen für Afrikanistik und Anglistik in Wien und Deutschland wurden gepflegt. Catharina Loader ist auch regelmäßig in Kontakt mit Zuid-Afrika Huis Nederland und Kollegen in Südafrika. Kontakte mit SADOCC in Wien wurden auch aufgenommen.
7.6 Beirat
Als Angehörige des Beirates von LitNet Akademies, einer akkreditierten Online-Zeitschrift, versucht Catharina Loader die Interessen dieses Instituts zu vertreten.
„Es war mir eine Freude, Afrikaans zwanzig Jahre lang an der Universität Wien zu unterrichten. Es tut mir sehr leid, dass die Universität die Nederlandistik, und daher auch Afrikaans, mehr oder weniger blockiert hat. Eine Sprache verstummt jetzt in Wien.“
7.7 Veröffentlichungen im Bereich Afrikaans
Verschiedene Kurzartikel sind auf der Website Afrikaans in Europa erschienen und werden laufend überarbeitet und ergänzt.
Kortpad-Afrikaans wird im November erscheinen und weitere Arbeitsbücher voraussichtlich 2021 und 2022.
8. Publikationen und Vorträge
8.1 Wiener Schriften
Von der Wiener Nederlandistik werden unter der Herausgeberschaft von Herbert Van Uffelen zwei Reihen herausgegeben:
Wiener Broschüren zur niederländischen und flämischen Kultur (seit 2005 nur noch in digitaler Form)
Wiener Schriften zur niederländischen Sprache und Kultur (Praesens-Verlag).
8.2 Vorträge und Tagungsbeiträge der MitarbeiterInnen
Nachtrag
20.09.2019
Sommer, Julia. Taalverwerving in een flipped classroom. Lesung und Workshop im Rahmen der Fachtagung des Niederlandistenverbandes für Lehrkräfte in Germersheim - Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
21. Februar 2020
Sommer, Julia. Taalverwerving in de Flipped Classroom. Lesung und Workshop im Rahmen des Seminars "Blended learning with the University of The Netherlands and Flanders". Masaryk Universität Brno
Alle geplanten Vorträge wurden aufgrund von Covid-19 verschoben oder abgesagt.
8.3. Publikationen der Mitarbeiter*innen
Artikel, (Beiträge in) Sammelbänden, Rezensionen:
Zeller, Claudia. ‘Kleverig drama. Nieuwe ecokritische perspectieven in de poëzie van Dominique de Groen.’ Internationale Neerlandistiek (in Vorbereitung).
Zeller, Claudia. ‘’De vogels zingen en de zon schijnt.’ Een vrolijke dystopie.’ In: Vooys 38:3 (2020).
Zeller, Claudia. ‘Zelfportret in scherven.’ In: Carl De Strycker et. al. (red.) Zwemmen in talen. Nederlandstalige poëzie in internationaal perspectief. Gent: Poëziecentrum. pp. 128-138.
Sommer, Julia. ‘College op z’n kop? Taalverwerving aan de universiteit in een flipped classroom’. In: Nachbarsprache Niederländisch. Beiträge zu Sprache, Literatur und Kultur der Niederlande und Flanderns. Jg. 34 (2019)
9. Teilnahme an Konferenzen und Seminaren
Nachtrag
Fachtagung des Niederlandistenverbandes für Lehrkräfte in Germersheim - Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft (19.-21.9.2019)
Julia Sommer hat teilgenommen und vorgetragen
Seminar "Blended learning with the University of The Netherlands and Flanders. A Course for Advanced Students of Dutch ". Masaryk Universität Brno (21.-22. 2.2020)
Julia Sommer hat teilgenommen und vorgetragen
Alle weiteren geplanten Teilnahmen an Konferenzen wurden aufgrund von Covid-19 verschoben oder abgesagt.